Pilznachmittag 2014
Ein Lehrreicher Naturschutznachmittag für Pilzsammler
Der Natur- und Vogelschutzverein Winkel hatte am 27. September 2014 zu einem Pilzkurs eingeladen mit Thomas Keller, dem Pilzkontrolleur aus dem Embrachertal.Zusammen mit seiner Assistentin, Jeaninne Bollinger, präsentierte der Kursleiter vor dem Forsthaus „Hüttenbüel“ eine Pilzausstellung und weiteres Anschauungsmaterial.
Begrüsst wurden die gegen 20 Teilnehmer vom Präsident, Werner Loosli, welcher von Werner Sigrist in Sachen Kulinarisches und als Feuerstellenwart unterstützt wurde.
Mit Körben, Tragtaschen und Sackmesser versehen……
und erwartungsfroh, kamen sie an diesem herrlichen Herbstnachmittag zum Start im Hüttenbüel. Gleich zu Beginn musste der Kursleiter die Hoffnungen auf eine grosse Ausbeute relativieren, denn zurzeit habe die Pilzsaison, welche sehr früh begonnen hatte, eine Pause eingelegt. So habe er auch einen Wald suchen müssen, wo doch noch etwas an Pilzen zu finden sei. Er verteilte Kartenausschnitte vom Wald mit Namen „Hüeneren“, auf welchem die „Sammler-Route“ und Besprechungspunkte eingezeichnet waren. „Damit ihr euch nicht verlaufen tut!“ mahnte Thomas Keller, dies gehe oft sehr schnell.
Die Sammelregeln
Gesammelt werden nur ganz Pilze. Bekannte Pilze können abgeschnitten werden. Unbekannte Exemplare die man zur Bestimmung mitnehmen will, werden mit der Stielbasis und den eventuell noch anhaftenden Hüllresten, aus der Erde gelöst. Denn zur Bestimmung werden der ganze Pilz, also auch der Stiel und die eventuell vorhandene Scheide benötigt.
Als Sammelbehältnis eignet sich am besten ein geflochtener Korb. In Plastikbeuteln schwitzen die Pilze und beginnen schon bald zu verderben.
Wo soll man Pilze sammeln?
Pilze findet man eigentlich überall. Viele kommen ausschliesslich unter bestimmten Bäumen vor. Deshalb ist es vorteilhaft zu wissen, welche Pilzgeflechte (Myzel) mit welchen Baumwurzeln eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) bilden. Möchte man viele verschiedene Arten sammeln, dann geht man am besten in einen Mischwald.
Was wir als Pilze sammeln, sind nur die Fruchtkörper!
So erklärte uns der Kursleiter auch, dass das was wir als Pilze betrachten und sammeln, nur die oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper sind. Der eigentliche Pilz ist ein im Boden wachsendes Geflecht dünner Fäden, das Myzel. Die Pilze sind wichtig für unser Oekosystem. Gäbe es keine Pilze, würde der Wald in kürzester Zeit an seinem eigenen Müll ersticken, denn neben Bakterien haben nur sie die Fähigkeit, organische Substanzen zu zerlegen und als neue Nahrungsgrundlage verfügbar zu machen.
Eine unterschiedliche Ausbeute und nur die Hälfte bestand die Pilzkontrolle
Nach der zweistündigen Suche zurück im Hüttenbüel, sortierten und kontrollierten Jeaninne und Thomas die gesammelten Pilze. Aussortier nach geniessbar, nicht geniessbar oder sogar giftig, ergab das Gesammelte doch ein paar Kochete Speisepilze, die einige Teilnehmer mit nach Hause nehmen konnten.
Dank Jeaninne und Thomas erlebten wir einen schönen, spannenden, angeregten und für einige Teilnehmer sogar sportlichen Nachmittag im Wald, den wir bei Bier und Wurst am Feuer ausklingen liessen.
Unkostenbeitrag:
Mitglieder des NVV Winkel Fr. 10.00
(Familienmitglieder: 2. Person Fr. 5.00)
Nichtmitglieder Fr. 15.00 pro Person
Kinder bis 16 Jahre gratis