In der Schweiz sind 30 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen. Dies entspricht rund einem Drittel aller einheimischen Säugetierarten. Es gibt kaum eine andere Wildtiergruppe, deren Biologie ähnlich aussergewöhnlich und spannend ist.

Das fressen sie gerne

Einheimische Fledermausarten ernähren sich fast ausschliesslich von Gliederfüssern, z. B. Schnaken, Mücken, Käfern oder Faltern. Pro Nacht verzehren sie bis zur Hälfte des eigenen Körpergewichtes an Beutetieren. Im Kot findet man unverdauliche Panzerteile, anhand derer sich die Beutetiere bestimmen lassen. Abhängig von ihrer Jagdstrategie fressen viele Arten die jeweils häufigsten Insektenarten. Dadurch helfen sie mit, Massenauftreten von Schadinsekten zu beschränken.

Diese Ökosystemdienstleistungen werden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt.

Mit Ultraschall unterwegs

Fledermäuse können Rufe erzeugen, die im Ultraschallbereich liegen und deshalb für uns Menschen unhörbar sind. Am Echo dieser Ultraschallrufe erkennen Fledermäuse die Entfernung zu Objekten, deren Grösse, Form und Oberflächenbeschaffenheit. Fledermäuse erzeugen ein «Hörbild» ihrer Umgebung, das unserem optischen Abbild vermutlich sehr nahe kommt. Mithilfe der Echos ihrer Ultraschallrufe können Fledermäuse auch ihre Beutetiere lokalisieren und fangen.

Soziallaute sind hingegen für uns Menschen oft hörbar und werden als hohes Zwitschern wahrgenommen.

Braunes Langohr
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Wasserfledermäuse
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Da wohnen sie

Fledermäuse nutzen tagsüber oft unsere Gebäude um sich zu verstecken.
Sie mögen es warm, trocken und zugluftfrei. Um sich sicher zu fühlen, verkriechen sie sich in enge Ritzen und Spalten. Sie nagen keine Löcher.

Bei der geringsten Störung beginnen sie mit hohen Tönen zu zetern und ziehen sich noch tiefer ins sichere Versteck zurück. Einige wenige Arten hängen frei im Dachstock, aber oft nur in grösseren Gebäuden.

Das gefährdet sie

Menschliche Aktivitäten haben die Bestände der Fledermäuse seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts stark dezimiert. Dazu zählen Lebensraumverluste durch Ausräumung der Landschaft, Lichtverschmutzung und unbegleitete Sanierungen von Gebäuden mit Fledermausquartieren. Stark negative Auswirkungen hat der Einsatz von Umweltgiften. Unter den tierischen Feinden können Hauskatzen die Fledermausbestände lokal stark dezimieren. Dies beispielsweise, wenn Katzen Zugriff auf die Ausflugsöffnung eines Fledermausquartiers haben oder systematisch knapp über Wiesen jagenden Fledermäusen auflauern.
Steinmarder können in Dachstöcke eindringen und ganze Kolonien vertreiben. Um dies zu verhindern, sind bei Veränderungen an Gebäuden mit Fledermäusen im Dachstock unbedingt unsere lokalen Fledermausschützende, Chrigi Dambach und Thomas Spirig, beizuziehen.
In der Dämmerung und nachts können auch Falken und Eulen Fledermäuse erbeuten. Sie zählen zu den natürlichen Feinden von Fledermäusen und haben meist nur wenig Einfluss auf die Fledermauspopulationen.

Grosses Mausohr
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Weissrand Fledermaus
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Hilfe und Kontakt

Beim Fund einer erschöpften oder verletzten Fledermaus hilft Ihnen das Fledermaus-Nottelefon unter 079 330 60 60 weiter.

Stiftung Fledermausschutz
Zürichbergstrasse 221
8044 Zürich

Allgemeine Auskünfte: 044 254 26 80
Öffnungszeiten neu: Mo-Do: 09-12 Uhr

Kontakt
fledermaus@zoo.ch
www.fledermausschutz.ch

Fledermausschutz in Winkel

Unsere beiden lokalen Fledermausschützende sind:

Chrigi Dambach
E-Mail cri-cri-dambach@hispeed.ch
Tel 079 655 90 71

Thomas Spirig
E-Mail thomas.spirig@gmail.com
Tel: 079 900 26 62

Sie geben Tipps und suchen Lösungen bei Problemfällen.
Sie machen Abklärungen von Fledermausunterschlüpfen vor Ort.
Sie machen Information und Öffentlichkeitsarbeit.
Sie arbeiten Hand in Hand mit dem kantonalen Fledermausschutz.

Haben Sie Fledermäuse als Mitbewohner? Wenn ja, nehmen wir gerne das Fledermausquartier in die nationale Datenbank auf.
Melden Sie sich telefonisch oder per E-Mail bei Chrigi oder Thomas

Bartfledermaus
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Rauhautfledermaus
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch

Zwergfledermaus
Bildnachweis: www.fledermausschutz.ch